CAREDRIVE
Entwicklung eines kontextabhängigen verteilten Straßenverkehrsinformationssystems für Fahrzeugumgebungen

Entwicklung eines kontextabhängigen verteilten Straßenverkehrsinformationssystems für Fahrzeugumgebungen
Das CAREDRIVE-Projekt zielt auf die Entwicklung und Evaluierung generischer Strategien zur Realisierung dedizierter und kontextbezogener Fahrerinformationen ab, um die Zahl der durch menschliche Fehler in komplexen Verkehrssituationen verursachten Unfälle zu verringern. Dabei umfasst CAREDRIVE mehrere Problembereiche, die von der Ableitung relevanter Kontextinformationen und raum-zeitlicher Situationsinferenz bis hin zu effizienten Kontextverbreitungsstrategien in fahrzeuggebundenen Ad-hoc-Netzen und Personalisierungsfragen reichen.
In vielen europäischen Ländern wurde die Vision Zero als Motto für die Verkehrspolitik der Zukunft ausgegeben. Die Vision Zero beschreibt ein Verkehrssystem, in dem am Ende niemand mehr im Straßenverkehr getötet oder schwer verletzt wird, was zum einen bedeutet, dass die Straßeninfrastruktur in Zukunft verbesserten Sicherheitsstandards entsprechen muss. Andererseits werden neue Fahrerassistenzsysteme eine immer wichtigere Rolle spielen, um die Zahl der Unfälle deutlich zu reduzieren.
Bereits heute sind fast alle Fahrzeuge mit hochentwickelten Sensoren ausgestattet, die kritische Fahrzustände erkennen. Die entsprechenden Systeme erfassen jedoch nur die aktuelle Position des Fahrzeugs. Mit anderen Worten, sie sind nur reaktiv, da sie nicht in der Lage sind, kritische Situationen vorherzusehen, denen das Fahrzeug möglicherweise in Zukunft begegnen könnte.
In den letzten zehn Jahren haben Automobilhersteller und -zulieferer daher große Anstrengungen unternommen, um vorausschauende und proaktive Fahrerassistenzsysteme wie die adaptive Geschwindigkeitsregelung (ACC) zu entwickeln, die hauptsächlich auf Nahbereichserfassungstechnologien wie Radar, Lidar und Ultraschall oder optischer Bildverarbeitung basieren. Einige dieser Systeme sind bereits verfügbar und funktionieren sehr gut. Leider sind diese Systeme in der Regel recht teuer und nur für Fahrzeuge der Oberklasse erhältlich.
Darüber hinaus ist mit der Verfügbarkeit neuer Funktechnologien eine neue Klasse von Anwendungen zur Erhöhung der Sicherheit im Straßenverkehr aus der Forschung und Entwicklung hervorgegangen: Fahrzeuge kommunizieren miteinander, um den Wahrnehmungshorizont des Fahrers zu erweitern, d.h. den Fahrer mit wichtigen Informationen zu unterstützen, die ihm die Aufgabe des Fahrens in komplexen und fehleranfälligen Situationen erleichtern. Daher wird die Kommunikation zwischen Fahrzeugen weithin als vielversprechende ergänzende Technologie zur Unterstützung des vorausschauenden Fahrens und der Unfallvermeidung angesehen. Sie ist daher ein Schlüsselthema der Vision eines unfallfreien Verkehrs.
Das Projekt CAREDRIVE (Context Aware Distributed Road-traffic Information System for Vehicular Environments) zielt darauf ab, generische Strategien zu entwickeln und zu evaluieren, um gezielte und kontextabhängige Fahrerinformationen zu realisieren. Dabei umfasst CAREDRIVE mehrere Problembereiche, die von der Ableitung relevanter Kontextinformationen und raum-zeitlicher Situationsinferenz bis hin zu effizienten Kontextverbreitungsstrategien in fahrzeuggebundenen Ad-hoc-Netzen und Personalisierungsfragen reichen. Ziel ist es, einen robusten und zuverlässigen Rahmen für eine Vielzahl von Informations- und Assistenzanwendungen zu entwickeln, wie z.B. Kollisionsvermeidung, elektronische Notbremsung, lokale Gefahrenwarnung, Kreuzungsassistenz, Echtzeit-Verkehrsinformationen und dynamische Navigation.